Die Gründung der Partnerschaft unserer Kirchengemeinde Pfarrei zum Guten Hirten Körbecke mit der Erzdiözese Kasama im Nordosten Sambias geht zurück auf das Jahr 1975. In einem Teil dieses Erzbistums, in der Region Kaputa, war damals ein Notstand ausgebrochen. Viele Menschen drohten an verseuchtem Wasser und Unterernährung zugrunde zu gehen. Der damalige Paderborner Missionsreferent, Pater Anton Süß, bat daher die Dekanate Soest und Werl, in allen Gemeinden einen außerordentlichen Missionssonntag mit Kollekte für die Erzdiözese Kasama im Norden Sambias durchzuführen.
Unter den Seelsorgern der Dekanate Soest und Werl war man sich schnell einig, dass es nicht um eine einmalige Hilfe gehen konnte, sondern um den Aufbau einer kontinuierlichen Partnerschaft. Der damalige Vikar in der Gemeinde Körbecke Ullrich Auffenberg wurde beauftragt, eine Arbeitsgruppe Kasama ins Leben zu rufen und deren Vorgehen zu koordinieren. Unter dem Motto: „Heißer Draht nach Kasama“ entwickelte sich in den ersten Jahren ein reges Partnerschaftsleben. Die Arbeitsgruppe sammelte nicht nur reichlich Spenden, sondern versuchte durch Kinderfeste, Jugendgottesdienste, Bildungsveranstaltungen, Osterbasare etc. über die Lebensverhältnisse, die Leidenschaft und den Glauben der Menschen in Kasama zu informieren.
Der Besuch von Erzbischof Elias Mutale am Möhnesee war 1976 ein erster Höhepunkt in der Geschichte der jungen Beziehung beider Partner. Partnerschaft sei wie eine Familie, sagte er, – nicht aufkündbar; und den Ländern der „Dritten Welt“ stände die Rolle des Bettlers nicht zu. Die Würde des Menschen als Geschöpf Gottes beruhe in der Gleichwertigkeit als Brüder und Schwestern im Glauben. Und gerade auf der Ebene des Austausches der Glaubenserfahrungen sei ein Geben und Nehmen wichtig.
In den folgenden Jahren hat es einen regen Austausch zwischen Körbecke und Kasama gegeben. Diese Jahre sind untrennbar verbunden mit dem Einsatz von Franz Kickelbick (1923-2009) und der „Aktion 2 Stunden Zeit“.
Neuen Aufschwung bekam unsere Partnerschaft durch den Weltjugendtag 2005 in Köln, als Erzbischof James Spaita, Jugendpfarrer Obino, zwei Ordensschwestern und zehn Jugendliche aus der Erzdiözese Kasama auf Einladung unserer St. Pankratius-Gemeinde zuvor fünf Tage unsere Gäste am Möhnesee waren. Diese Begegnungen wirkten so nachhaltig, dass sich schon bald viele der Gastgeber und weitere Gemeindemitglieder zum „Freundeskreis Kasama“ zusammenschlossen.